Wallfahrtsverein      

St. Johannis Glandorf und  St.Marien Schwege  

Kalvarienberg in der Laerer Heide

 

 

Der Kalvarienberg liegt auf dem höchsten Punkt der Straße nach Glandorf -auf dem Loh. Links der Straße, von weitem sichtbar, erhebt sich die Krone einer uralten Linde; auch Prediger-Linde genannt.

 

Die außergewöhnliche Wuchsform geht darauf zurück, dass man schon früh die Krone kappte, um eine Kanzel anbringenzu können. Vor dieser verknöcherten Linde steht das "BuschkottenKrüß". Diesem gegenüber erstreckt sich ein 275 m langer Kreuzweg,im Volksmund von alters her Kalvarienberg genannt. Ein Ort der Stille und Einkehr.
Am Anfang soll hier gemäß Überlieferung eine germanische Fluchtburg und später eine Gerichts- und Kultstätte gelegen haben.

 Kalvarienberg Buschkotten Kruis Das "Buschkotten Krüß" ist auf Veranlassung und Kosten des Bauern Buschkotte aus Müschen im Jahre 1829 errichtet worden. Sein an Gesichtsrose erkrankter Sohn Heinrich soll nach einer Telgter Bittwallfahrt hier ermüdet eingeschlafen und geheilt aufgewacht sein. Als Dank ließ genannter Bauer dieses Kreuz errichten und hinterließ dem damaligen Pfarrer 25 Reichstaler zur Instandhaltung des Kreuzes. Auswanderer-Kapelle zur Erinnerung
an fast 1.000 Laerer Amerika-Auswanderer Am Fuß des Kreuzes mahnt ein Spruch den Vorüberziehenden:
"Wanderer, bist müde du und matt,
ruhe aus an diesem Ort.
Blicke auf zu dem,
der für dich gelitten hat,
dann setze deine Reiseweiter fort.
Wer reuig blickt zum Kreuz hinauf,
vollendet gut den Lebenslauf."
Angelegt wurde der Kreuzweg an dieser historischen Stelle vom Schulvikar Sommer. Nicht nur die Abgeschiedenheit war der Grund für diesen Platz,sondern auch die Tatsache, dass hier schon im 13. Jahrhundert die Gemeinden Laer und Glandorf gemeinsam Gottesdienste abhielten. Dieser Umstand ist durchden Westfälischen Frieden sogar in die allgemeine Geschichte eingegangen.
Der 275 m lange Geländestreifen zur Errichtung des Kreuzweges wurde gestiftet von den Kolonen (Bauern): Bosse, Örtlinger, Schwenne und Schwöppe. Durch eine "Pfennigsammlung" wurden alle Familien angesprochen. Im Jahre 1854 begann Vikar Sommer seine Pläne zuverwirklichen. An freien Nachmittagen zog er mit seinen Schulkindern mit Spatenund Hacke gen Loh. Aber schon bald ging das Geld aus für sein Vorhaben, und er wandte sich nun an seine nach Amerika ausgewanderten Schüler, deren Freund und Beraterer die ganzen Jahre gewesen war. Sie gaben ihm die entscheidende finanzielle Hilfe. An diese Begebenheit erinnert die am Sockel, der in der Kapelle befindlichen "Ölberggruppe", angebrachte Marmortafel mit folgendenVersen: 

 "Zum frommen Gedenken
wir dieses Bildnis schenken
der lieben Gemeinde Laer,
die unsere Heimat war.
Im Jahre 1857 begann Vikar Sommer mit der Errichtung des eigentlichenKreuzweges mit zunächst hölzernen Stationsbildern. Der Kreuzweg wurde in diesemJahr noch eingeweiht. 1861 erhielt die bis dahin freistehende"Ölberggruppe" eine wetterbeständige kleine Kapelle in neugotischemStil. Die über deren Eingang angebrachten Statuen sind:
Maria, Patronin von Laer
Antonius, Patron von Remsede und
Leonhard, Patron der Bauern.
 

Quelle:www.bad-laer.de